Medikamenten-
management in der TI – bald für Pflegedienste

TI-Rollout:
Medikamentenmanagement für Pflegedienste

Mit dem geplanten flächendeckenden Roll-Out der Telematikinfrastruktur stellen sich vor allem auf Seiten der Leistungserbringer viele Fragen: Welche konkreten Vorteile bringt die TI? Macht sie den Arbeitsalltag wirklich einfacher? Wo werde ich Anwendungen der TI in der Praxis einsetzen? Einen kleinen Einblick in die Anwendungsfelder der TI gibt der Themenkomplex Medikamentenmanagement für Pflegedienste. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, wie die TI-Anwendung KIM (Kommunikation im Medizinwesen) die Versorgung von Patient:innen mit Medikamenten vereinfacht und Pflegedienste so mehr Zeit für eine fachgerechte Pflege haben.  

KIM ist eine der zentralen Anwendungen der Telematikinfrastruktur und das Kommunikationssystem, mit dem sich Ärzt:innen, Leistungserbringer und medizinische Institutionen wie Krankenhäuser und Apotheken schnell, sicher und einfach miteinander verständigen können. Medizinische Befunde, Gutachten, Rezepte – also wichtige sensible Daten – können über KIM verschlüsselt und somit sicher vor nicht autorisierten Zugriffen versendet werden. Ein großer Vorteil: Die Wege zwischen Sender:in und Empfänger:in werden kürzer.  

Praxisbeispiel: Einfache Medikamentenbestellung mit KIM 

Um konkret zu zeigen, welche weiteren Vorteile die Nutzung der TI mit sich bringt, betrachten wir einen alltäglichen Fall aus der ambulanten Pflege. Ein:e Patient:in braucht Dauermedikation, die von den Pflegekräften vor Ort verabreicht werden soll. Hierfür wurde im Vorfeld seitens des Patienten/der Patientin eine Vollmacht ausgestellt, damit eine Pflegekraft die benötigten Medikamente in der Apotheke erhält. Zusätzlich muss die Hausarztpraxis das Rezept für die Medikation ausstellen.  

Szenario 1 (ohne TI): 

Ein neues Rezept wird fällig. Um das Rezept zu bekommen, muss sich eine Pflegekraft auf den Weg zur Hausärztin/zum Hausarzt machen, ggf. in einer vollen Praxis Wartezeit einplanen und im Anschluss die Medikamente in der Apotheke abholen, bevor sie der Patientin/dem Patienten verabreicht werden können. Dabei entstehen nicht nur Fahrtkosten, auch der Zeitverlust von 30 Minuten oder mehr ist sehr unwirtschaftlich.   

Szenario 2 (mit TI): 

Ein neues Rezept wird fällig. Die Pflegekraft bestellt die Medikamente über KIM aus ihrer gewohnten Pflegesoftware heraus bei der Hausärztin/dem Hausarzt. Dabei verfügt der Pflegebetrieb über eine Vollmacht der Patientin/des Patienten. Über den Verzeichnisdienst (gelbe Seiten der Telematik) ist die behandelnde Hausärztin/der behandelnde Hausarzt schnell gefunden. Nach Ausstellung des E-Rezepts in der Praxis wird dieses sicher und digital von dem Hausarzt/der Hausärztin signiert und über KIM abgesichert an den Pflegedienst übermittelt. Dieser weist im Anschluss das eRezept einer Apotheke zu, die im Idealfall über einen Botendienst verfügt und die Medikamente direkt an den Pflegedienst ausliefert. Die Pflegekraft kann nun die Medikamente verabreichen – ohne Wartezeit bei der Arztpraxis oder der Apotheke.  

KIM erleichtert das Medikamentenmanagement 

Dieses Fallbeispiel zeigt anschaulich, wie die TI mit ihren Fachanwendungen den Arbeitsalltag vieler Leistungserbringer erleichtert. Denn mit der Verlagerung des Medikamentenmanagements vom Pflegedienst zu den Apotheken werden bei den Pflegekräften wieder Kapazitäten frei, die für die tatsächliche Versorgung von Patient:innen genutzt werden können. Die Wartezeit bei Ärzt:innen für die Ausstellung eines Rezepts entfällt, gleichzeitig wird aber auch der Prozess der Medikamentenbestellung vereinfacht, sodass dank der TI besser geplant werden kann. Zudem ist der Ablauf durch die Verschlüsselung von KIM gut abgesichert und sensible Daten geschützt.  

Die Vorteile mit der TI im Überblick:
  • Pflegekräfte haben mehr Zeit für Patient:innen 
  • Medikamentenversorgung wird sichergestellt 
  • Administrativer Aufwand wird verkleinert 
  • Sicherer Austausch von Daten zwischen Ärzt:innen, Apotheken und Leistungserbringern 

Auch wenn das E-Rezept – das in diesem Beispiel eine zentrale Rolle spielt – noch nicht flächendeckend in Deutschland eingeführt worden ist, ermöglichen die Anwendungen und technischen Grundlagen der TI in Zukunft eine fachgerechte Versorgung von Patient:innen und eine schnelle Kommunikation zwischen allen beteiligten Leistungserbringern. 

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