Telematikinfrastruktur (TI) auf einen Blick

Telematikinfrastruktur im Gesundheitswesen:
Was, warum, wie?

Telematikinfrastruktur ist das Buzzword, das im Gesundheitswesen in den letzten Monaten immer wieder gefallen ist und auch in Zukunft noch häufiger fallen wird. Doch was ist die Telematikinfrastruktur (kurz TI)? Was soll durch sie verändert werden? Und wodurch zeichnet sich die TI aus? 

Was bedeutet Telematikinfrastruktur?

Um zukünftig die digitale Versorgung und Vernetzung in Deutschland voll ausschöpfen zu können, braucht es eine belastbare digitale Infrastruktur: Die Telematikinfrastruktur (kurz TI). Die Telematikinfrastruktur ist das digitale Gesundheitsnetz für Deutschland. Hier sollen alle Akteure des deutschen Gesundheitswesens, also Ärzt:innen, Apotheken, Krankenhäuser, Krankenkassen, Pflegeeinrichtungen, Leistungserbringer:innen aus dem Heilmittel- und Hilfsmittel-bereich sowie Patient:innen, digital miteinander vernetzt werden, damit hochsensible Gesundheitsdaten schnell, zuverlässig und vor allem sicher übertragen und ausgetauscht werden können. 

Der Begriff “Telematik” setzt sich aus den beiden Wörtern “Telekommunikation” und “Informatik” zusammen und beschreibt sie Verbindung verschiedener IT-Systeme im Gesundheitsbereich. In diesem Netzwerk wird es ermöglicht Gesundheitsdaten standardisiert zu teilen und sie aus verschiedenen Quellen miteinander zu verknüpfen. Die Telematikinfrastruktur arbeitet somit Sektoren- und Systemübergreifend. Oft wird die TI deshalb auch als Datenautobahn des Gesundheitswesens beschrieben. Zentral koordiniert und geplant wird der Ausbau der TI durch die Gesellschaft für Telematik, kurz gematik, die 2005 gegründet wurde. Die gematik hat den gesetzlichen Auftrag, die übergreifenden IT-Standards und die digitale Infrastruktur des Gesundheitswesens auf bzw. auszubauen.

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  • Telematikinfrastruktur
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Die Gesellschafter der gematik

  • die Bundesärztekammer (kurz BÄK)
  • die Bundeszahnärztekammer (kurz BZÄK)
  • der Deutsche Apothekerverband (kurz DAV)
  • die Deutsche Krankenhausgesellschaft (kurz DKG)
  • der Spitzenverband Bund der Krankenkassen (kurz GKV-Spitzenverband)
  • die Kassenärztliche Bundesvereinigung (kurz KBV)
  • die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (kurz KZBV)

Ziele der TI

Mit dem Ausbau der Telematikinfrastruktur zur TI 2.0, also einer besseren und stärkeren digitalen Infrastruktur, sollen vor allem die Versorgung von Patient:innen verbessert, die Kommunikation zwischen Leistungserbringer:innen, Institutionen und Patient:innen erleichtert und das Tagesgeschäft im Gesundheitswesen entlastet werden. Das übergeordnete Ziel der Telematikinfrastruktur ist vor allem, im Zuge der Digitalisierung die gesundheitliche Versorgung in Deutschland effizienter zu organisieren und nachhaltig zu verbessern. Für Akteure im Gesundheitswesen bedeutet das vor allem eine Chance, ihre Profession und ihren Beruf auch in Zukunft sicher ausüben zu können. Denn mit dem Anschluss an die TI eröffnen sich neue Möglichkeiten zur Behandlung von Patient:innen und zur Kommunikation mit anderen Leistungserbringer:innen.

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Vorteile der TI 2.0

  • Sicherer Austausch: Hoher Datenschutz durch rechtssichere Kommunikation im Gesundheitswesen und Schaffung digitaler Standards.
  • Prozessoptimierung: Zeitersparnis und Schnelligkeit, da individuelle Informationen zu Patienten nur noch einen Klick entfernt sind, sowie bessere Abstimmung beim Entlass- und Überleitungsmanagement.
  • Bessere Patientenversorgung: Besserer Informationsaustausch zwischen verschiedenen Akteuren im Gesundheitswesen und transparentere Einsicht in Behandlungs- und Krankheitshistorie.
  • Entbürokratisierung: Kostenersparnis durch weniger Bürokratie und eine größtenteils papierlose Verwaltung.
  • Vertrauliche und direkte Kommunikation: Verbesserter intersektoraler Austausch über verschiedene Akteure der Gesundheitsbranche hinweg.

Fünf wichtige Grundsätze der TI

Damit die Telematikinfrastruktur genau die Aufgaben und Ziele erfüllen kann, für die sie vorgesehen ist und auch in Zukunft eine tragfähige digitale Infrastruktur bildet, sind seitens der gematik 5 Grundsätze für die TI festgehalten, an denen sich Technik und Anwendungen orientieren.

Interoperabilität

Damit die elektronische Kommunikation und der digitale Datenaustausch reibungslos funktionieren können, muss sichergestellt werden, dass die technischen Systeme und Anwendungen interoperabel sind. Vereinfacht heißt das, dass alle IT-Systeme im Gesundheitswesen dieselbe Sprache sprechen müssen, um miteinander kommunizieren zu können.

Sicherheit

Die Sicherheit sensibler Daten hat bei der Ausgestaltung der Telematikinfrastruktur höchste Priorität. Die TI in Deutschland ist eines der weltweit sichersten Netzwerke. Eine Nutzung ist nur mithilfe einer eindeutigen gesicherten Identifizierung möglich, alle Daten werden mehrfach verschlüsselt übertragen und alle technischen Komponenten für die Anbindung werden vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) kontrolliert und zertifiziert.

Schnelligkeit

Bisher gab es im Gesundheitswesen viele kleinere Landstraßen und vereinzelte Bundesstraßen. Mit der Telematikinfrastruktur kommt jetzt ein großes digitales Autobahnnetz, was - wie im echten Leben auf der Straße - Tempo bringt. Man braucht nicht mehr lange nach Dokumenten suchen, Krankenhäuser, Apotheken und Co. durchtelefonieren oder tagelang auf Rückmeldungen zu Rückfragen warten, sondern hat alle relevanten Informationen häufig nur wenige Klicks entfernt.

Flächendeckende Vernetzung

Im Gegensatz zur echten Autobahn braucht es auf der digitalen Autobahn nur wenige Klicks, um von A nach B zu kommen. Da die Telematikinfrastruktur deutschlandweit eingeführt wird, können jetzt endlich alle Akteure miteinander vernetzt werden – egal, ob sie in der Großstadt oder auf dem Dorf sind.

Kostenersparnis

Die Anschluss- und Betriebskosten werden durch den GKV-Spitzenverband refinanziert. Daher gibt es hier jede Menge Vorteile und Verbesserungen ohne finanziellen Mehraufwand. So soll sichergestellt werden, dass auch wirklich alle Beteiligten an die TI angeschlossen werden können.

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